Am 25. Mai 2016, jährt sich zum 160ten Mal die feierliche Einweihung der Söhnstetter Martinskirche. Schon von weitem sichtbar, ragt dieses imposante Bauwerk über das Dorf. Grund genug, für einen kurzen geschichtlichen Rückblick.

Die heutige Söhnstetter Martinskirche ist bereits das dritte Kirchengebäude am gleichen Platz. Die erste Kirche, die dem Heiligen Martin geweiht ist, dürfte in der merowingischen Zeit, also etwa zwischen 500 und 750 n. Chr. entstanden sein. 1634, im dreißigjährigen Krieg, wurde Söhnstetten durch eine Brandkatastrophe vollständig ausgelöscht. Von der ersten Martinskirche blieben nur die ausgebrannten Reste der Mauern stehen. Doch bereits im Jahr 1666 wurde das schadhafte Gemäuer mit Geldern aus einer Sammlung im ganzen Herzogtum Württemberg wieder repariert. Am 10. Oktober 1666 erfolgte die Einweihung. Im Jahr 1845 begann Pfarrer Johann Gottlob Baltasar Karr seinen Dienst in Söhnstetten und fand diese Kirche in einem denkbar schlechten baulichen Zustand an. An eine Renovierung war nicht zu denken und so wurde von ihm der Plan eines Neubaus energisch vorangetrieben. Durch seine Nachforschungen, sein Verhandlungsgeschick und seine Beharrlichkeit konnte er nachweisen, daß der Staat den Neubau zu finanzieren hatte. Nach den Plänen von Baurat Gottlieb Wilhelm Wepfer vom damaligen Bezirksbauamt Gmünd, wurde 1853 der Kirchen-Neubau begonnen und am 25. Mai 1856, also vor genau 160 Jahren, feierlich eingeweiht. Es war ein Festtag, an der das ganze Dorf teilnahm und an dem die große Söhnstetter Martinskirche, mit über 800 Sitzplätzen, sogar gänzlich überfüllt war. Der damalige Schultheiß Melchior Maier schätzte, daß sich wohl „…2000 Anwesende in tiefer Rührung dem Fest hingaben.“